Im März 2011 wurde die Weiterführung des Numerus clausus in der Medizin durch Gesundheitsminister Didier Burkalter bestätigt. Im Sommer ging dieses Thema durch die Presse. Die Klinischen Dozentinnen und Dozenten richteten sich zu diesem Thema an die Neue Zürcher Zeitung mit einem Leserbrief, der im folgenden zu lesen ist.
Brain drain in der Humanmedizin
Der Regierungsrat hat am 19.5.11 die Zahl der Zürcher Studienplätze für Humanmedizin für das Jahr 1012 erneut auf 240 Plätzen eingefroren – bei knapp 1000 Anwärtern.
Damit verzichtet die Schweiz weiterhin aus Kostengründen auf längerfristig dringend notwendige Ausbildungsplätze. Bereits heute mangelt es in der Schweiz an Ärzten. Ein Drittel der in den Schweizern Spitälern tätigen Ärzte sind eingewandert, was neben anderen Ausbildungsstandards auch mit einer zunehmend veränderten Kommunikation einhergeht.
Durch die limitierten Ausbildungskontigente und die Rückwanderung ausländischer Ärzte ist bei den Hausärzten ein Notstand bereits spürbar und in diversen Fachdisziplinen absehbar.
Die bereits bestehende Unterversorgung mit Ärzten in Deutschland könnte bei einer Anpassung der Arbeitssituation zu einer Rückorientierung der in der Schweiz arbeitenden deutschen Kollegen führen. Ein solches Vakuum könnte das Schweizer Gesundheitssystem nicht kompensieren.
Die Klinischen Dozenten der Universität Zürich verlangen aus diesem Grund den dringlichen Ausbau der Studienplätze in Zürich um mindestens 20% und fordern vom Regierungsrat ein rasches Umdenken.
Vis. Vorstand der Vereinigung Klinischer Dozentinnen und Dozenten
Die NZZ druckte den Leserbrief nicht ab, verarbeitete jedoch unserer Informationen im Artikel «240 Medizinstudenten pro Jahr als Grenze» vom 17. Juni 2011.